Wie kommt das Mikroplastik von meinem T-Shirt auf meinen Teller?

Das Meer-Mobil zu Gast am Wendalinum

Kurz vor den Sommerferien konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d etwas Besonderes erleben: Das von dem Verein The Blue Mind betriebene Meer-Mobil war zu Gast an der Schule.

In einer theoretischen Einführung hat uns die Meeresbiologin Dr. Frauke Bagusche zunächst nähergebracht, dass die Ozeane inzwischen leider nicht mehr nur Lebensraum zahlreicher Fische und anderer Meeresbewohner sind, sondern sich in ihnen auch sehr viel Müll, u.a. in Form von Plastik und Mikroplastik sammelt. Diese bedrohen nicht nur das Ökosystem Meer und das Leben der Unterwasserbewohner, sondern indirekt auch die Gesundheit von uns Menschen.

Um den Schülerinnen und Schülern diesen Zusammenhang zu verdeutlichen, wurde daher Fragen nachgegangen wie „Was sind Geisternetze?“, „Wo kommt Mikroplastik her und wo geht es hin?“ oder „In welchen Nahrungsmitteln wird es nachgewiesen?“.

Erstaunlich fanden die Kinder dabei v. a., dass ein Großteil des Mikroplastiks über das Waschen von aus synthetischen Stoffen bestehenden Kleidern stammt und so über das Abwasser in Flüsse und schließlich die Meere gelangt.

Gewinnbringend waren aber auch Hilfestellungen für den Alltag. So haben Tipps zum plastikfreien Einkaufen oder zur Reduktion von Mikroplastik durchaus positive Reaktionen ausgelöst.

Das Highlight des Tages war aber sicherlich die Gewässerexkursion zum nahegelegenen Todbach. Den Weg dorthin haben wir sinnvoll genutzt, indem wir den am Wegesrand liegenden Müll eingesammelt haben. Am Zielort angekomme, ging es – mit Gummistiefeln, Keschern und Netzen ausgestattet – direkt in den Bach, um Gewässerproben zu entnehmen. Diese wurden gesammelt und zurück zur Schule gebracht, wo wir sie unter Binokularen betrachtet und mit Hilfe von Bestimmungsbüchern und der Unterstützung der Meeresbiologin analysiert haben.

Dabei hat sich Erstaunliches gezeigt: Wir haben nicht nur alle für ein solches Gewässer anzunehmenden Tiere der Nahrungskette gefunden, wie z. B. Elritzen, Bartgrundeln oder Bachflohkrebse, unsere Proben haben tatsächlich auch Mikroplastik enthalten.

Für die Schülerinnen und Schüler war diese Gewässerexkursion ein ganz besonderes Erlebnis. Sie haben nicht nur einen aufregenden Vormittag am und im Wasser verbracht, durch das ausgewogene Verhältnis zwischen Theorie-, Praxis- und Analyseteil wurden sie auch für das Thema (Mikro-)Plastik in ihrem Alltag und die Auswirkungen menschlichen Handelns sensibilisiert, was viele sichtlich zum Nachdenken angeregt hat.

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