Am Samstag, dem 14. Juni 2024, ließen die 40 Kinder der Klassenstufen 5 bis 7 die Titanic in der Aula des Wendalinum untergehen.
Dort waren pünktlich zu Beginn des Theaterstücks fast alle 300 Stühle besetzt. Musik setzte ein und durch die Aula schritt die Erzählerin (Nelly Neis) und bereitete das Publikum darauf vor, dass auch an diesem Abend das Schicksal der Passagiere tragisch enden werde.
Die Handlung begann mit der Idee, das größte und luxuriöseste Schiff aller Zeiten zu bauen. Zeitungskinder verteilten ein Extrablatt unter dem Publikum, das die Sensation ankündigte. Und schon wurde die leere Bühne in den Innenraum der Titanic umgewandelt. Aus den Arbeitern wurden die Passagiere und Besatzung des Schiffes. Die Kostüme der schwarz gekleideten Schauspieler und Schauspielerinnen beschränkten sich auf Accessoires wie Hüte oder Taschen, die perfekt auf die drei Klassen und die Crew abgestimmt waren. Als es schließlich zum tragischen Zusammenstoß der Titanic mit dem Eisberg kam, verschwanden alle Kinder allmählich unter einer riesigen Folie und gingen somit im eiskalten Wasser des Atlantiks unter.
Dann kam wieder Leben auf die Bühne: Die Folie wurde nach und nach aufgerissen und einzelne Überlebende kamen nach Luft schnappend zum Vorschein: zwei Crewmitglieder als Repräsentanten der 23% der Besatzung, die in der Nacht überlebt hatten, zwei Passagiere der dritten Klasse (25%), vier der zweiten Klasse (41%) und sechs der ersten Klasse (62%). Wie ein Mahnmal zogen sie hintereinander mit einem Lichtstrahl im Gesicht durch die dunkle Aula und erinnerten an die vielen Toten und eine Drei-Klassen-Gesellschaft, die die Reichen den Armen vorzog.
„Man sah den Kindern an, wie viel Freude ihnen die Aufführung bereitete. Von Nervosität war nichts zu spüren. Sensationelle Leistung!“, schwärmt Nicole Kneifel, die das Stück gemeinsam mit den Kindern inszeniert hat.