Dürre, Trockenheit, Borkenkäfer – das sind nur einige Probleme, denen sich unser heimischer Wald stellen muss. Um dies zu beobachten, ist es gar nicht notwendig, in die Ferne zu schweifen, denn auch die Wälder im Kreis St. Wendel haben damit zu kämpfen. Insbesondere der Groniger Bereich des Saarforstes ist sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Hier hat der Borkenkäfer so große Schäden verursacht, dass beträchtliche Flächen des Bestandes an Fichten gefällt werden mussten. Um die Natur bei der Regeneration des hiesigen Waldes zu unterstützen, wurden zahlreiche ca. 25 – 30 m2 große, umzäunte Bereiche angelegt, um Esskastanienbäume anzupflanzen und so gezielt aufzuforsten.
Vier Klassen aus den Jahrgangsstufen 5 – 7 hatten Mitte März an zwei Tagen und bei bestem Wetter die Gelegenheit, den Förster Marco Bommer bei dieser Arbeit zu unterstützen.„Jeder von uns war sehr gespannt, was uns erwartet und was wir hier alles machen“, so Angelina, Julian und Lukas aus der Klasse 5e. „Im Wald angekommen hat uns der Förster erzählt, dass es wichtig ist, dass der Wald erhalten bleibt und dass es anders zu warm auf der Erde wäre und das wäre nicht nur für die Tiere, sondern auch für uns Menschen sehr gefährlich“, berichten die Drei weiter.
Anschließend erklärte der Förster den Kindern den Prozess des Baumpflanzens und leitete sie bei ihrer Arbeit an.„Der nette und sympathische Herr Bommer hat uns genau gezeigt, wie wir die Esskastanie einpflanzen sollen und bei Problemen hat er uns immer unterstützt und uns geholfen. Es war richtig interessant“, erinnern sich die Fünftklässler. Zunächst war es notwendig, die Flächen vom schnellwachsenden Ginster zu befreien und alte Wurzeln zu entfernen. Aufgeteilt in zwei Gruppen (Jungs und Mädchen) und ausgestattet mit Schaufeln und Spaten ging es nun an den harten Teil der Arbeit, denn es mussten Löcher für die etwa 40 cm hohen Setzlinge in den sehr steinigen Boden gegraben werden – 25 Stück je Umzäunung. “25 Setzlinge für eine Fläche von 25 – 30 m2? Warum denn so viele?“, wollten die Schülerinnen und Schüler wissen. „Es ist wichtig, für einen Konkurrenzdruck zu sorgen und so das Höhenwachstum der Pflanzen zu fördern. Ziel ist es, dass einer von 25 neu gepflanzten Bäumen ein Alter von ca. 120 Jahren erreicht. Außerdem ist aus verschiedenen Gründen mit einem gewissen natürlichen Schwund zu rechnen“, erklärte der Förster.
Auch stellte sich die Frage, warum die Aufforstung mit Esskastanien erfolgt. Aber auch dafür gibt es eine einleuchtende Erklärung, denn die im Mittelmeerraum beheimatete Baumart ist lange Trockenheit, Dürre und steinige Böden gewöhnt. Im Zuge des Klimawandels ist es notwendig, dass auch unsere Wälder „umgebaut“ werden, um sie an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen. Dennoch sollen im Zuge der Wiederaufforstungsmaßnahmen weitere Sorten angepflanzt werden und die heimische Fichte wird auf natürliche Weise wieder nachwachsen.
Für die Schülerinnen und Schüler war die Baumpflanzaktion ein besonderes Erlebnis. Sie haben einen aufregenden Vormittag im Wald verbracht und ihre Aufgabe mit Begeisterung erfüllt, um einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Umwelt und für die nachhaltige Entwicklungzu leisten und gelernt, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann.
Ein ebenso positives Résumé ziehen auch Angelina, Julian und Lukas: „Uns allen hat die Baumpflanzaktion sehr viel Spaß gemacht. Wir sind sehr stolz auf uns, denn wir haben insgesamt 50 Esskastanien eingepflanzt.“
Ein großes Dankeschön geht an den Förster Marco Bommer für diese lehrreichen Tage sowie an den Landkreis St. Wendel für die Übernahme der Kosten für die Bustickets und die Setzlinge.