Morgens im Museum: Wendaliner begegnen den Porträts von Carl Cetto und seiner Gemahlin

copyright: F. Steitz

Anfang März konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d des Gymnasium Wendalinum dank des Entgegenkommens von Frau Steitz, der Leiterin des Museums St. Wendel, ihre im Unterricht erworbenen Kenntnisse zur Porträtmalerei in direkter Begegnung mit Originalen anwenden.

Frau Steitz stellte zwei der im Museumsbesitz befindlichen Pastellporträts – das des Bürgermeisters Cetto (1774 – 1851) und das seiner Frau Magdalena (1783 – 1877) im Sitzungssaal des St. Wendeler Amtshauses zur Verfügung. So war es der Schülergruppe möglich, die von dem St. Wendeler Maler Nikolaus Lauer (1753 – 1824) in feinster Pastellmalerei ausgeführten Gemälde unter Anleitung ihres Kunstlehrers aus der Nähe kennenzulernen und zu bewundern. Nach dem Feststellen der Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die zwischen dem Bildnis des historischen Bürgermeisters und dem offiziellen Bild des aktuell amtierenden Bürgermeisters bestehen, rückten schnell die Besonderheiten des Cetto Bildes in den Mittelpunkt des Interesses: auf dem dunkelblauen Untergrund seines Jacketts heben sich deutlich ein Orden und ein zusammengerolltes Schriftstück ab. Beides – der Orden der Ehrenlegion und die dazugehörige Verleihungsurkunde – wurde dem ehemaligen Bürgermeister von Napoleon im Jahre 1809 verliehen. Auch sie waren als Originale zu bewundern.

Nach der Rückkehr zum Wendalinum war noch bis zum Beginn der Großen Pause etwas Zeit, so dass die Schülerinnen und Schüler noch das Grab der Familie Cetto besuchen konnten, dessen Zustand leider nicht der Bedeutung dieses Mannes entspricht. Der Weg durch das Portal, dessen Errichtung Karl Cetto 1814 finanzierte, führt nach ca. 100m auf der rechten Seite zu der letzten Ruhestätte des Mannes, dem der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. in einem Brief für sein Verhalten während der Befreiungskriege ausdrücklich Anerkennung zollte.

Kommentare sind geschlossen.